Die Freiwillige Feuerwehr Zehnhausen b. R. wurde im Jahr 1908 gegründet. 26 Männer waren damals bereit, sich in den aktiven Dienst der Feuerwehr zu stellen. Erster Wehrführer, oder zur damaligen Zeit auch Brandmeister genannt, wurde Heinrich Schöw, der bis 1927 diese Funktion innehatte. Er wurde anschließend von Friedrich Wengenroth abgelöst, der diesen Dienst bis nach dem 2. Weltkrieg versah.
Die erste große Bewährungsprobe stand der Feuerwehr am 21. Oktober 1932 bevor. Im Anwesen Thomas im Gartenweg war ein Feuer ausgebrochen. Ein Schornsteinbrand hatte sich auf Dachstuhl und Speicher ausgebreitet. Die Bekämpfung des Feuers erfolgte mit der Handspritzpumpe. Die Nachbarfeuerwehren Niederrossbach, Emmerichenhain und Nister-Möhrendorf beteiligten sich an den Löscharbeiten.
Erfreulicher war das Jahr 1933. Hier konnte unsere Wehr das 25jährige Bestehen feiern. Mit einem Kommers und einem Umzug am folgenden Tag bekam das Fest einen würdigen Rahmen.
Das bei Übungen und Brandeinsätzen benötigte Wasser wurde aus dem in der Ortsmitte befindlichen Backesweier gepumpt. Dieser wurde aus Sicherheitsgründen Mitte der dreißiger Jahre in eine Zisterne umfunktioniert und mit einer Betondecke überzogen.
Zu einem weiteren Brand wurde die Feuerwehr im Januar 1938 gerufen. Durch umherfliegende glühende Backhauskohlen war eine Scheune in Brand geraten.
Die Aktivitäten unserer aktiven Feuerwehr wurden durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges gestoppt, da viele Feuerwehrkameraden zur Wehrmacht eingezogen wurden. Es kam zu Notverpflichtungen durch den damaligen Ortsbürgermeister Bernhard Künz. Ältere Männer unseres Ortes sowie Frauen am dem 18. Lebensjahr mussten sich für die Feuerwehr zur Verfügung stellen.
Unser Dorf blieb gottlob von Bomben- und Phosphorabwürfen verschont.
Nach dem 2. Weltkrieg musste die Feuerwehr neu formiert werden. Erster Brandmeister der Nachkriegszeit wurde Heinz Müller, der diese Funktion bis 1966 ausübte und dann aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Zwischenzeitlich, im Jahre 1960 hatte Werner Wengenroth dieses Amt für ein Jahr übernommen.
1949 wurde unsere Wehr mit einer Tragkraftspritze ausgerüstet. Das erleichterte zwar die Arbeit, aber mit der Funktion dieser TS war es nicht zum Besten bestellt. Es mussten immer wieder Reparaturen vorgenommen werden.
Am 6. und 7. Juli 1958 feierte unser Dorf das 50jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr. Ein Fackelzug am Samstagabend sowie eine Feuerwehrübung und ein großer Festzug am Sonntagmittag schufen für Kinder und Erwachsene ein unvergessliches Erlebnis.
Zu einem Großeinsatz musste unsere Wehr am 02. Januar 1960. Bei einem Wohnhausbrand an der Bundesstraße 54 brannte der Dachstuhl lichterloh. Die Bekämpfung des Feuers gestaltete sich schwierig, da die Wasserschläuche quer über die Bundesstraße verlegt werden mussten. Unter Mithilfe eines Tanklöschzuges der Bundeswehr war der Brand schnell unter Kontrolle, so dass ein Übergreifen des Feuers auf das landwirtschaftliche Anwesen verhindert werden konnte.
Im Jahre 1961 bekam die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 mit VW-Motor und einem dazugehörigen Einachser-Anhänger. Nachteil war, dass bei Übungen und Einsätzen immer ein Traktor zur Verfügung stehen musste, der den Hänger zum Einsatzort brachte.
Im Jahre 1966 wurde Heinz Müller von dem Feuerwehrkameraden Hugo Eller abgelöst, der diesen Dienst bis 1976 versah. Ihm folgte als Wehrführer bis Dezember des Jahres 1980 Horst Simon. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Hans-Jürgen Schülbe zum neuen Wehrführer gewählt.
Am 7. und 8. Mai 1983 konnten wir das 75jährige Jubiläum feiern. Das Fest stand unter der Schirmherrschaft unseres Jagdpächters Dr. Heydorn. Nach dem Festkommers am Samstagabend folgte am Sonntagmittag bei einem gestellten Autounfall eine Schauübung der Freiwilligen Feuerwehr Rennerod, die unter Benutzung einer Resttungsschere ihr Können unter Beweis stellte. An dem anschließenden Festzug, der durch den gesamten Ort führte, nahmen 21 Wehren sowie der Spielmannszug Niederfischbach, der Fanfarenzug Staudt, die Stadtkapelle Rennerod sowie eine Frauen-Trachtengruppe aus unserem Ort teil.
Weitere Einsätze unserer Feuerwehr fanden 1986 statt, wo unter anderem in einem Wohnhaus in der Schulstraße der Keller leergepumpt werden musste. Im Juli 1987 musste ein Wiesenbrand gelöscht werden. In letzter Minute konnte ein Übergreifen der Flammen auf eine nahe gelegene Fichtenschonung verhindert werden. Im September 1988 konnte ein Garagenbrand erfolgreich bekämpft werden. In den folgenden Jahren mussten wir bei zwei Autounfällen auf der B 54 ausrücken. Auslaufendes Öl und Benzin wurden durch ausgestreute Bindemittel neutralisiert. So konnte schlimmeres verhindert werden.
Bei der Jahreshauptversammlung im November 1988 wurde Jörg Müller zum Wehrführer gewählt. Ihm folgte der Feuerwehrkamerad Burkard Betz. An der Jahreshauptversammlung 1989 nahmen auch der damalige Wehrleiter der VG Udo Burk und dessen Stellvertreter Karl-Josef Müller teil. Der VG-Wehrleiter machte uns den Vorschlag einen Vorsitzenden zu wählen, da die Feuerwehr letztlich ja auch ein Verein sei. Außerdem sei es aus Gründen einer besseren Zusammenarbeit zweckmäßig, den Vorstand für 2 Jahre zu wählen, was auch im Nachhinein von der Versammlung beschlossen wurde. Man entschied sich für Ulrich Eller als Vorsitzenden.
Ab Januar 1982 übernahm Hans-Jürgen Schülbe wieder das Amt des Wehrführers. 1995 gründete unter dem Vorsitz von Rainer Neumann den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Zehnhausen.
Das wohl größte Ereignis in der Geschichte unserer Wehr fand am 03. Mai 1997 statt. An diesem Tag konnte ein Tragkraftspritzenfahrzeug (VW LT35 mit Kastenaufbau) in Empfang genommen werden. In einer Feierstunde überreichte der Bürgermeister der VG Rennerod Werner Daum den Autoschlüssel an den amtierenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Zehnhausen, Hans- Jürgen Schülbe.
Am Samstag dem 21. Juni 1997 wurde nach mehrmonatigem erfolgreichen „Probelauf“ eine Jugendfeuerwehr gegründet. Dies war ein Verdienst der Jugendwarte Oliver Simon und Jens Klages. Die Gruppe bestand aus vier Mädchen und neun Jungen.
Die Aktivitäten in den 90er Jahren bestanden darin, dass sich unsere Wehr seit 1991 jährlich an der Aktion „Saubere Landschaft“ beteiligt hat. Außerdem wurden jährlich im Januar alte Weihnachtsbäume eingesammelt. Der Erlös wurde anfangs der Gemeinde für die Renovierung des Kinderspielplatzes zur Verfügung gestellt. Später unterstützte man damit die Jugendfeuerwehr.
Im Jahr 1997 übernahm Torsten Werner das Amt des Wehrführers, da Hans-Jürgen Schülbe aus zeitlichen Gründen nicht mehr für das Amt zur Verfügung stand.
Vom 20. - 22.06.2008 feierten wir unser 100 jähriges bestehen der Feuerwehr mit einem großem Festumzug mit insgesammt 44 Gastwehren, Fußgruppen und 5. Musikkapellen.